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Fernstudenten bei Personalchefs immer beliebter


KÖLN. Hohe Eigenmotivation, Selbständigkeit und Flexibilität: Immer mehr Personalchefs schätzen die Kompetenzen und Fähigkeiten die Fernstudenten mit in das eigene Unternehmen bringen. Dazu wurden im Auftrag von meinfernstudium.com 50 Personalleiter in Deutschland nach ihre Meinung und Erfahrung zum Einsatz von Fernstudenten im eigenen Unternehmen befragt.

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Der Bologna Prozess war ein einschneidender Tag für die Deutsche Hochschullandschaft. Nach der europaweiten Harmonisierung von Studiengängen und Abschlüssen wurde das Deutsche Diplom als Alleinstellungsmerkmal der universitären Ausbildung in Deutschland bis 2006 weitestgehend abgeschafft.

Da sich die Studienzeit für den ersten akademischen Abschluss somit von regulär 5 auf 3 Jahre reduziert hatte, entschieden sich bis zum Wintersemester 13/14 über 2,6 Millionen Studenten für ein Studium an einer deutschen Universität oder Fachhochschule. Gut 650.000 Studenten mehr als im Wintersemester 2005/2006.

Doch die zahlreichen Akademiker haben nicht nur einen positiven Effekt auf den Arbeitsmarkt wie Horst Wenzel, Personalchef der Firma Bestbrands in Köln weiß. „Wir vermissen bei den jungen Akademikern die psychische Reife und praktische Erfahrung. Junge Bachelorabsolventen im Alter ohne Berufserfahrung haben es daher bei uns schwer einen Job zu bekommen“. Mit seiner Meinung steht Horst Wenzel nicht allein. Die voranschreitende Akademisierung macht auch großen Firmen wie BMW oder BASF zu schaffen.

Den immer mehr junge Abiturienten entscheiden sich nach ihrem Abitur für ein Hochschulstudium und nicht für eine Ausbildung. So buhlen Deutsche Firmen mit Dienstwagen und Geldprämien um Azubis. Besonders kreativ war hier das Thüringer Bauunternehmen Krieger und Schramm. Wer hier seine Ausbildung als Maurer erfolgreich absolviert, der bekommt die Kosten für den Führerschein zurückerstattet. Auch Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammerstags sieht die Entwicklung skeptisch. „Die Situation spitzt sich zu“  80.000 Lehrstellen blieben allein im IHK-Bereich 2013 offen. „Wir fürchten, dass die Zahl der unbesetzten Plätze in diesem Jahr nicht niedriger sein wird“, so Schweitzer.

Würden Sie eher einen Absolventen eines Fernstudiums oder eines Präsenzstudium einstellen?

Die voranschreitende Akademisierung schließt jedoch nicht nur Türen. Besonders Fernstudenten, die ihre akademische Reife neben dem Beruf machen, rücken in den Fokus vieler Unternehmen. Unsere Umfrage ergab, dass rund 43 % der befragten einen Fernstudenten dem normalen Studenten vorziehen würden. 29 % machen keinen Unterschied mehr zwischen Fernstudenten und herkömmlichen Universitätsabsolventen. Fernstudenten sind gefragt wie niemals zuvor. Den Sie besitzen neben dem akademischen Fachwissen auch noch die dringend benötigte praktische Berufserfahrung. Hinzu kommt, ihre Disziplin und Motivationsfähigkeit. Und wer es schafft, sich neben seinem Job auf akademischem Niveau weiterzubilden, dem sind auch im Unternehmen verantwortungsvolle und führende Aufgaben zuzutrauen.

Die Digitalisierung der Hochschulen liegt im Trend

Das das Fernstudium eine gute Alternative zum reinen Hochschulstudium sein kann, erkennt auch Ralph Müller-Eiselt, Experte für digitale Bildung in der Bertelsmann-Stiftung. „Die Digitalisierung der Hochschulen liegt im Trend“. Bereits jetzt werden über 2.500 online Kurse an Hochschulen eingesetzt.

Die wenigstens davon jedoch in Deutschland. „Noch haben wir es mit einer schleichenden Revolution zu tun“, erklärt Müller-Eiselt im Kölner Stadtanzeiger weiter. Die deutschen Hochschulen sind in ihrer Entwicklung deutlich langsamer im Vergleich zur Konkurrenz in den USA oder Großbritannien. Sollte jedoch wie prognostiziert der Andrang an den Hochschulen erst ab dem Jahr 2045 nachlassen, könnte das Fernstudium eine interessante Alternative zu den heute schon überfüllten Hörsälen sein.

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